Alterszentrum Kehl, Baden

Tanzende Vegetationskörper

Wie Skulpturen stehen die grünen Körper im Asphalt, jeder ein Individuum in Form, Farbe, Ausstrahlung – doch in beredtem Bezug zueinander. Sie gliedern den Freiraum des Alterszentrums transparent – in Rückzugs- und Begegnungsräume. Die Pflanzelemente stehen auf Honigasphalt, der trotz seiner natürlichen Anmutung auch bei eingeschränkter Mobilität begehbar ist. Agilere Bewohner haben Anschluss an den Waldweg hinter dem Haus.

Alterszentrum Kehl, Baden

Bauherrschaft:

AZK Immobilien AG, Baden
AZK Betriebe AG, Baden

 

Projektwettbewerb: 2012, 1. Preis

Projektierung: 2012-2014

Realisierung: 2015-2016

Bearbeitungsfläche: 4'500 m²

Architektur: Bob Gysin Partner BGP Architekten ETH SIA BSA, Zürich

Fliessend und stufenlos zieht sich der beigefarbene Asphalt durch den Hof, ist verbindende Grundfläche für Bestands- und Neubauten. Darin stehen wie Skulpturen drei grüne Pflanzenkörper in tänzerischer Choreographie verteilt: markant gewachsene, dunkle Kiefern, zart grüne Ahorne, kräftige Hainbuchen mit leuchtend gelber Herbstfärbung.

 

Körper, die Raum und Perspektive schaffen

Die ausstellungshafte Künstlichkeit des Ortes ist Ausdruck der Situation – des Hofs auf unterbautem Grund – und bietet verschiedenen Nutzungsansprüchen Raum: Die amorphen Betoneinfassungen der Pflanzkörper bieten sich als Sitzgelegenheiten im Baumschatten an, dazwischen herrscht übersichtliche, spannungsvoll gegliederte Offenheit, die dem Hof seine Multifunktionalität gestattet: als Vorfahrt, Adresse und einladendes Entrée, Begegnungsort und stimmungsvoller Rahmen der Cafeteria-Terrasse.

 

Drehscheibe mit belebender Funktion

Der Hof ist aber auch Dreh- und Angelpunkt zwischen dem Alterszentrum, dem Wald und dem Park mit seinem aus dem Hangwasser und einer natürlichen Quelle gespeisten, stillen Teich. Die durch den Hof führende öffentliche Fusswegverbindung zum Waldweg sorgt für über das Alterszentrum hinaus greifenden sozialen Austausch.