Schulanlage Döltschi, Zürich

Spielerische Strenge

Ernst Cramer gestaltete die Schulanlage in den 1960er Jahren nach allen Regeln der Gartenkunst in der für ihn und die Zeit typischen Klarheit. Klug ist die Anlage in Ebenen in den Hang des Üetlibergs eingeschrieben, klug sind Nutzungen, Höhenstufen, Räume überlagert. Die Sanierung und Anpassung der Schulanlage erforderte grundlegende Eingriffe im Aussenraum. Die Substanz des Schulgartens und seiner Idee blieb dennoch erhalten.

Schulanlage Döltschi, Zürich

Bauherrschaft:

Amt für Hochbauten Stadt Zürich

 

Projektierung: 2006-2008

Realisierung: 2009-2010

Bearbeitungsfläche: 15'400 m²

Architektur: Leutwyler Partner Architekten AG, Zürich

Eine alte Allee führt von Osten her zum Hauptzugang des Schulgebäudes. Vorbei an zwei in der Höhe gestaffelten, durch eine Freitreppe verbundenen Pausenplätzen mit wertvollem Baumbestand. Baukörper, Plätze, Sportflächen, Pflanz- und Experimentiergärten, Wasserbecken, Spielelemente, eine Pergola, das Wegesystem ergänzen sich elegant zu einem orthogonalen Gefüge aus Volumen und Fläche. Gekonnt sind die verschiedenen funktionalen Ebenen in die natürliche Geländeform eingeschrieben.

 

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Die Substanz einer starken Idee

Zwischen gartendenkmalpflegerischem Anspruch und neuen Nutzungs- und Sicherheitsbedürfnissen war die Sanierung dieser elaborierten Gartenanlage ein sorgfältiges Abwägen zwischen Erhalten, Wiederherstellen und Einfügen neuer Elemente in verwandter Gestaltungssprache. Trotz substanzieller Eingriffe und Ergänzungen wie etwa dem neuen Spielplatz oder Volleyballfeld blieb die inhaltliche und wo möglich auch die gebaute und gewachsene Substanz erhalten. Wege wurden saniert, Bänke und Spielelemente ergänzt, Gehölze im Sinne des ursprünglichen Konzeptes nachgepflanzt, Treppen und Beläge ersetzt, die Atrien neu mit naturnahen Pflanzengesellschaften bepflanzt.

 

Gartenkunst für den Schulalltag

In ihrem besonderen Wesen, ihrer gestalterischen Qualität, Form und Funktion wurde die Anlage langfristig gesichert und in die Zukunft geführt. Das Gartenkunstwerk bleibt dank dieser sanften Überarbeitung nahbar – ein nutzbarer Raum für Menschen.


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