Masterplan, Zoo Zürich

Von der Ausstellung zum Lebensraum

Der Masterplan für den Zoo Zürich ist planerischer Ausdruck eines Paradigmenwechsels in der Zootierhaltung – von der unterhaltsamen Präsentation exotischer Tiere zu wissenschaftlich fundiertem Artenschutz mit Informationswert. Bis 2020 soll der Zoo zum Naturschutzzentrum werden, seine Fläche verdoppelt und die Zahl der Tiere reduziert werden. Statt Tieren werden Lebensräume en Miniature vorgestellt. Zuschauer werden zu Entdeckern.

Masterplan, Zoo Zürich

Bauherrschaft:

Zoo Zürich AG

 

Masterplan: 1991–1993

Projektierung: seit 1993

Realisierung: seit 1994

Bearbeitungsfläche: ca. 28 ha

 

Unter Federführung von vetschpartner projektierte und realisierte Projekte im Zoo Zürich:

- Neues Pantanal vrs. 2024-2028

- Katzenwald Panterra 2023-2025

- Lewa Savanne 2017-2020

- Australien 2016–2018

- Mongolische Steppe 2014–2015

- Elefantenpark 2013–2014

- Zooeingang 2012–2014

- Pantanal 2009–2011

- Afrikanisches Gebirge 2006–2007

- Indischer Löwe 2005–2007

- Zoolino 2001–2002

- Verbindungsbauwerk 2001–2002

- Himalaya-Anlage 1999–2001

- Wasservogelanlage 1995–1997

- Bärenanlage 1994–1995

Artenschutz im Miniatur-Ökosystem

Hauptziel des Zoo Zürich ist einerseits die artgerechte Haltung der Tiere, die auch die gewünschten Zuchterfolge für die Artenschutzprogramme unterstützen soll. Andererseits geht es um Bildung: Die Besucher sollen ganze Ökosysteme in ihrer Komplexität und Sensibilität kennenlernen – und das Tier als Teil dieser Systeme. Diese Haltung stellte auf Masterplanebene ebenso wie in der Gestaltung der einzelnen Anlagen neue Anforderungen an die baulich-gestalterischen Grundstrukturen des Zoos.

 

Exotische Landschaften aus heimischen Pflanzen

Der Masterplan 2020, den vetschpartner gemeinsam mit dem Zoo Zürich entwickelt hat, folgt der neuen Logik: Das übergreifende Raumkonzept orientiert sich an Lebensräumen und gruppiert die Arten und ihre Anlagen der geographischen Zugehörigkeit gemäss. Die Anlagen sind so gestaltet und kombiniert, dass sie die Heimatlandschaften der entsprechenden Tiere optisch nachbilden – wo möglich unter Verwendung in Zürich heimischer Pflanzenarten. Auf wenigen Metern entstehen landschaftsgestalterische Übergänge zwischen Kontinenten. Zugleich sieht der Masterplan eine leistungsfähige Infrastruktur vor, die den Besucherandrang so kanalisiert und lenkt, dass die Besucher zu aktiven Entdeckern im Verborgenen werden.